Wir planen den Einbau einer Wasserzisterne. Die Frage die sich uns als erstes gestellt hat war: wie groß soll bzw. muss die denn sein?
Würde man dies gefragt werden, wäre vermutlich spontan die Antwort: Muss man eben schauen wie viel man verbraucht.
Wer sich diese Frage nachhaltig beantworten möchte sollte als erstes klären wofür das Wasser genutzt werden soll. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Manche wollen es nur für die Gartenbewässerung nutzen, andere es auch als Nutzwasser nutzen.
Wasserverbrauch
Die Wasserwerke in Deutschland rechnen damit, dass eine vierköpfige Familie einen Jahresverbrauch von 168 Kubikmeter Wasser hat. Ich würde dies nun auf 200 Kubikmeter erhöhen und dann davon ausgehen, dass 50% Nutzwasser ist. Das würde bedeuten, wenn ich komplett das Nutzwasser durch Regenwasser ersetzen möchte, dann benötige ich 100 Kubikmeter Wasser im Jahr. 100 Kubikmeter Wasser bedeutet allerdings, dass wir von 100.000 Litern Wasser reden. Wenn man sich so umschaut, dann bekommt man für in etwa 4500 € eine Wasserzisterne mit 10.000 Litern. Es macht aber auf keinen Fall Sinn nun 10 solcher Zisternen im Garten zu versenken um auf diese 100.000 Liter zu kommen.
Generell sollte man darauf achten bis zu welcher Größe es erlaubt ist die Zisterne ohne Genehmigung einzubauen. Hier gibt es regionale Unterschiede.
Niederschlagsmenge
Die nächste Frage, die zu klären ist, ist wie viel Niederschlag denn aufgefangen werden kann. Ich nutze hier nun die Mittelwerte für Deutschland, es gibt jedoch auch genauere Werte pro Region. Wenn man sich derartige Statistiken anschaut dann liegen die Werte für Deutschland im vieljährigen Mittel zwischen 56 und 85 Litern pro Quadratmeter. Die Abweichungen ergeben sich aus den unterschiedlichen Monaten. Das Problem ist, dass wir vermutlich gerade dann viel Wasser brauchen, wenn es wenig regnet. Das bedeutet auch, dass wir vorsichtiger Rechnen sollten. Ich rechne daher nun mit 50 Litern Regenwasser pro Monat pro Quadratmeter weiter.
Dachfläche
Die nächste offene Frage ist dann wie viel Wasser kommt auf das Dach mit dem ich das Regenwasser auffange. Hier rentiert es sich allerdings nicht auszurechnen wie viele Quadratmeter Ziegel verlegt wurden, denn entscheidend ist die Grundfläche, denn nur weil mein Dach Schräg ist und damit größer regnet auf die gleiche Fläche nicht mehr Wasser. Ich gehe nun weiter von einer Grundfläche des Gebäudes von 100 Quadratmeter aus. Die Fläche die das Dach übersteht werde ich hier nun ignorieren und nur die 100 Quadratmeter nehmen.
Dies bedeutet, dass bei 50 Litern pro Quadratmeter im Monat und 100 Quadratmetern Fläche entsprechend 5000 Liter Wasser aufgefangen werden würden.
Ergebnis
Im Ergebnis bedeutet es für mich, dass es auch gar keinen Sinn macht eine größere Zisterne als die oben beschriebene Zisterne mit den 10.000 Litern einzubauen. Denn wenn regelmäßig Nutzwasser entnommen wird, würde diese Zisterne nie ganz voll werden. Denn selbst wenn ich mit den 85 Litern rechnen würde, käme ich nur auf 8500 Liter im Monat und dann setzt es voraus, dass kein Wasser entnommen wird.
Da ich jedoch auf einzelne Monate hoffe, an denen es stark regnet und sicher sein möchte, dass die Zisterne nie zu klein ist und möglichst alles an Regenwasser auffangen will würde ich eben genau diese Zisterne mit den 10.000 Litern kaufen wenn ich a) wie oben beschrieben diesen Verbrauch an Nutzwasser habe und b) diese Dachfläche habe. Mehr als diese eine würde ich eben aber auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht kaufen.